Wahnsinn, unfassbar, unglaublich, noch nie erlebt, historisch, episch – egal wie man es in Worte ausdrückt, es gibt einfach zu viele Superlative für diese einmalige Leisung eines deutschen Eishockey Teams bei einem hochkarätigen Turnier. Mit dem bis dato größten Erfolg seit der Bronze Medaille 1976 gehen die neuen deutschen Helden in die Annalen des Eishockey Sports ein und werden dort wohl eine ganz lange Zeit für die Nachwelt dokumentiert bleiben. Gleichbedeutend ist dies jedoch nicht mit dem plötzlichen Vergessen der einstigen Heroen in Innsbruck wie der Jahrhundertspieler Erich Kühnhackl, Alois Schloder oder Franz Reindl. Letzterer hat nun selbst aus einer anderen Perspektive diese herausragende Performance auf dem Eis miterleben dürfen. Meine Generation wird diese Ausnahmespieler sicherlich immer im Gedächtnis behalten; gleichwohl dürfen wir uns an neue Namen gewöhnen wie Goc, Kink, Kahun, Maurer, Schütz, Müller u.v.m.; sie alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, doch verdient hat es jeder von ihnen allemal, explizit erwähnt zu werden. Nicht außer Acht gelassen dürfen bei dieser Aufzählung z.B. der Zeugwart, der Schlittschuhschleifer in der Kabine, den ja nie jemand zu Gesicht bekommt sowie alle mitwirkenden Personen, die sich um die Ausrüstung kümmern und nicht im Rampenlicht stehen. Es gilt diesem Personenkreis, der medial nie in Erscheinung tritt, ein besonderes Lob zu zollen und dessen wertvolle Arbeit gebührend zu würdigen. Dies kommt oft viel zu kurz und sollte gerade bei einer Olympiade mal hervorgehoben werden. Natürlich muss diese Wertschätzung auch im normalen Liga Betrieb ausgesprochen werden, nur findet sich dafür oft kein Platz in den Kolumnen. Wichtig wird es nun sein, diesen Hype schwungvoll in die DEL mitzunehmen und dort die erforderlichen Schritte einzuleiten für die dringend nötige Aufwertung des Eishockeysports in Deutschland. Schon viel zu lange hat dieser schnellste Mannschaftssport ein tristes Dasein in den Medien geführt. Wenn nicht jetzt, wann dann? Es muss nun was passieren, damit dieser Schub nicht zu schnell verpufft, was 2010 leider der Fall war. Die Offiziellen müssen aus diesen Fehlern der Vergangenheit einfach lernen und die Hebel neu justieren, damit Eishockey nicht weiterhin eine Randsportart bleibt. Es war schön zu sehen, wie an vielen Zeitungsständen nach den Erfolgen gegen den amtierenden Weltmeister Schweden oder dem Sieg gegen Kanada die Pressemitteilungen sich nur um Eishockey rankten. Dies hat der geschundenen Seele eines passionierten Eishockey Fans mehr als gut getan. Dieses positive Gefühl muss nun weitergetragen werden oder wie die SZ so schön formulierte „Der Job ist noch nicht getan“. Warum sollten wir von nun an nicht in schöner Regelmäßigkeit von deutschen Erfolgen bei Weltmeisterschaften oder olympischen Spielen berichten können? Ich appelliere an die Verbände und die Clubs, hier mit gutem Beispiel voranzugehen und die Voraussetzungen bei der Nachwuchsarbeit zu schaffen, damit wir bald wieder neue Helden erleben dürfen…